Mülldeponie als Endlager für unbehandelte Abfälle? Längst Geschichte! Restmüll wird in Österreich entweder mechanisch biologisch behandelt oder thermisch verwertet, um ihn in Strom und Fernwärme zu verwandeln.
Alles, was nicht getrennt verwertet wird, wandert in den Restmüll. Jährlich werden über 1,4 Mio. Tonnen an Restmüll aus den österreichischen Haushalten gesammelt; allein in Wien fallen über 500.000 Tonnen an.
Ein- bis sechsmal pro Woche kommen die allseits bekannten „Mistkübler“ (rund 670 Müllaufleger und mehr als 260 LKW FahrerInnen) und entleeren die 230.000 Restmüllbehälter von den Wiener Wohnhäusern ab und bringen sie zu einer der vier Müllverbrennungsanlagen in Wien.
Das Müllsammelfahrzeug wird bei der Einfahrt zuerst einmal verwogen, um das Gewicht der Ladung aufzuzeichnen. Das Müllsammelfahrzeug entleert den Restmüll dann in den sogenannten Müllbunker. Gemeinsam mit anderen brennbaren Mischabfällen, wie zum Beispiel Sperrmüll oder Papierkorbabfällen der Straßenreinigung, wird das der Abfall mit einen ferngesteuerten Greifer vermischt, damit dieser immer die gleichen Brenneigenschaften hat.
Danach geht’s auch schon mt dem Greifer in den Müllofen, dort kommt der Restmüll auf einen Rost und wird verbrannt. Bei der Verbrennung entstehen heiße Rauchgase, die aufsteigen, die das Wasser in den Kesseln der Wände erwärmen. Aufgrund der Hitze verdampft das Kesselwasser und der Dampf steigt auf.
Nicht brennbare Stoffe wie Steine, Metall oder Glas fallen am Rostende in einen Behälter, den Nassentschlacker.
Der durch die Verbrennung entstandene Dampf wird gleich zweimal weiterverwendet: erstens, treibt er eine Dampfturbine an, wodurch elektrischer Strom erzeugt wird. Zweitens, wird der Dampf, der nach der Turbine noch übrig ist, über einen Wärmetauscher geleitet und zur Erzeugung von Fernwärme genutzt.
Durch diese zwei Vorgänge können rund 76 Prozent der im Abfall enthaltenen Energie sinnvoll genutzt werden.
Bereits seit 2009 wird der Wiener Restmüll zu 100 Prozent
energetisch verwertet d.h. verbrannt, um Strom und Fernwärme zu gewinnen. Das Wiener Fernwärmenetz ist über 1.100 Kilometer lang und versorgt über 330.000 Wohnungen und mehr als 6.500 Großkunden mit Fernwärme. Alleine in der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau wird Strom für 25.000 Haushalte und Fernwärme für 50.000 Haushalte erzeugt.
Zur Info: Nach der Verbrennung wird das bei der Verbrennung entstandene Rauchgas noch mehrmals gefiltert und von Schadstoffen wie beispielsweise Chlor, Quecksilber oder Kohlenwasserstoff befreit. Nach der Verbrennung bleiben rund ein Viertel an Verbrennungsrückständen (Aschen und Schlacken) an. Diese werden noch von Metallen befreit, die in die Verwertung gehen, und auf der Deponie Rautenweg im 22. Bezirk umweltkonform abgelagert.
Der Weg von der Entsorgung bis zur thermischen Verwertung