18. März 2022
Presseinformation zum Download
Global Recycling Day in Österreich:
Gute Recyclingquoten bei Glas, Papier, Metall – Aufholbedarf bei Kunststoffverpackungen
Glas, Papier, Metall – bei vielen Verpackungsmaterialien hat Österreich die EU-Recyclingziele für 2025 und nahezu sogar bereits für 2030 erreicht. Herausforderung bleibt die Recyclingquote bei den Kunststoffverpackungen, die von aktuell 25 Prozent der 300.000 Tonnen der anfallenden Verpackungen pro Jahr noch deutlich gesteigert werden muss:
Bis 2025 auf 50 Prozent – von 75.000 Tonnen also auf 150.000 Tonnen pro Jahr – und bis 2030 ist eine weitere Steigerung um 15.000 Tonnen jährlich erforderlich[1].
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Metalle, Papier, Glas und Kunststoffe sind wertvolle Ressourcen. Mit diesen müssen wir sparsam umgehen. Mit Recycling können wir diese Materialien im Kreislauf behalten, Ressourcen und Energie einsparen.
Besonders bei Kunststoffverpackungen gibt es noch viel zu tun. Darum haben wir jetzt ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht: Plastikpfand, Vereinheitlichung der Sammlung und Ausbau der Sortieranlagen. Das schont unsere Natur, unsere Umwelt und unser Klima – Recycling ist wichtiger denn je.“
Um die EU-Zielvorgaben zu erreichen sind vielfältige Lösungen gefragt, wie sie z.B. in der Stadt Wien bereits erprobt werden: So hat die gemeinsame Tonne für Plastikflaschen, Metall- und Getränkeverpackungen nach einem Jahr zu einer Zunahme von 10 Prozent bei der Sammlung geführt. Um die Sammel- und Recyclingquote zu erhöhen, soll das Sammelsystem österreichweit vereinheitlicht werden: ab 2023 sind alle Kunststoff-verpackungen in der gelben Tonne bzw. dem gelben Sack zu sammeln, ab 2025 sollen wie aktuell in Wien in ganz Österreich alle Kunststoff- und Metallverpackungen zusammen gesammelt werden. Eine weitere Möglichkeit Plastikverpackungen zu reduzieren, liegt in der Verminderung der Anzahl an verkauften Plastikverpackungen. Daher beinhaltet das neue Abfallwirtschaftsgesetz eine verbindliche Mehrwegquote für Supermärkte – eine weitere Maßnahme, die Kund:innen eine umweltfreundliche Alternative bietet. Bereits im Jahr 2030 sollen 30 Prozent der verkauften Getränke in Mehrweggebinde abgefüllt werden[2].
EU-Zielvorgaben bis 2025 bei Glas, Metall und Papier bereits erreicht
Mit Recyclingquoten von jeweils 84 Prozent rangiert Österreich aktuell im EU-Spitzenfeld und erfüllt die EU-Recyclingziele bei Glas-, Papier und Metallverpackungen bis 2025 bereits jetzt, Glas und Metall erreichen die Zielvorgaben auch bereits für 2030, Papier liegt nur knapp darunter. Bis 2025 sollen 70 Prozent und bis 2030 75 Prozent aller Glasverpackungen recycelt werden, bei Papier liegt die Zielvorgabe bis 2025 bei 75 Prozent und bis 2030 bei 85 Prozent und bei Metallverpackungen bis 2025 bei 70 Prozent und bis 2030 bei 80 Prozent.[3]
Bewusstseinsbildung für den Wert von Recyclingrohstoffen
Richtig gesammelte Abfälle können wieder recycelt und so zu neuen Produkten werden – um das in der Bevölkerung zu verankern, wurde die Initiative „Rund geht's“ ins Leben gerufen. Die Initiative der heimischen Abfallwirtschaft illustriert mit bekannten und weniger bekannten Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft die vielfältigen Möglichkeiten, wie richtig getrennter Abfall von heute der Rohstoff von morgen ist und bietet einen Überblick über unterschiedliche Bereiche der heimischen Recyclingwirtschaft.
Kunststoff-Recycling: Vom Joghurtbecher zum Damenschuhabsatz
Aus alten PET- Flaschen können wieder neue PET-Flaschen gemacht werden. Das wird zukünftig durch das Einwegpfandsystem noch effizienter und einfacher. Aber auch ungewöhnlichere Recyclingkreisläufe sind möglich – zum Beispiel können aus Joghurtbechern und Pflanztöpfe neue Damenschuhabsätze entstehen. Dafür werden die Abfälle zu speziellen Aufbereitungsanlagen gebracht, wo sie gereinigt und sortenrein getrennt werden. Die Kunststoffteile werden zerkleinert und in einem sogenannten „Extrusionsverfahren“ eingeschmolzen, wodurch Kunststoffgranulate entstehen. Diese können dann wieder aufgeschmolzen und in die gewünschte Form gepresst werden. Da Kunststoffgranulate sehr robust sind, eignen sie sich gut für Stöckel von Damenschuhen oder auch als Gartenmöbel.
Zu 100 Prozent Recyclebar: Papier, Glas, Metall
Altpapier, Glasbehälter und Metallverpackungen können zu 100 Prozent recycelt werden. Richtig gesammeltes Altpapier wird in Österreich fast zur Gänze für die Produktion neuer Papierprodukte verwertet. Bis zu sechs Mal können die Papierfasern wiederverwendet werden und sich in neuen Zeitungen, Büchern oder Zeitschriften wiederfinden. Kartonagen hingegen, werden wieder zu neuen Verpackungen, zum Beispiel für Müsli, Reis oder Schokolade.
Glasflaschen und Glasbehälter müssen für einen funktionierenden Recyclingkreislauf ebenfalls richtig nach Farben (Weiß- und Buntglas) getrennt werden. Flachglasbruch zum Beispiel von Fenstergläsern kann zu Mikroglasperlen verarbeitet werden, die in Fahrbahnmarkierungen auf der Straße gemischt, dafür sorgen, dass das Scheinwerferlicht reflektiert wird. Damit das möglich ist, müssen die alten Glasscheiben beim Abfallsammelzentrum abgegeben werden. Keinesfalls dürfen Fenstergläser in die Weiß- oder Buntglascontainer.
Aludosen können sich beispielsweise in Fahrradrahmen wieder finden. Dafür werden die Aluminiumabfälle mit einem sog. „Wirbelstromabscheider“ von Störstoffen getrennt. Dann wird das Aluminium geschmolzen und zu Pressbarren gegossen, die Ausgangsstoff für neue Aludosen oder Fahrradrahmen sind.
Mehr Beispiele für Recyclingkreisläufe und Informationen aus der heimischen Abfallwirtschaft finden sich unter www.rundgehts.at
[1] Quelle: https://news.wko.at/news/oesterreich/WKO-10-Punkte-Plan.pdf S. 7 und https://transparenzbericht.ara.at/was-uns-ausmacht/stoffstrome
[2] Quelle: https://infothek.bmk.gv.at/plastikmuell-einwegpfand-und-mehrwegangebot-vereinbart/
[3] Quelle Zielvorgaben: § 5 Verpackungsverordnung 2014
Dezember 2021
20 Prozent mehr Müll zu Weihnachten: Tipps zum richtigen Entsorgen von Verpackungen, Elektrogeräten & Co.
Zu Weihnachten wird mehr (online) gekauft, mehr verpackt und natürlich auch mehr weggeworfen. Die Folge ist ein Abfallberg, der wie der Christbaum in die Höhe ragt, um ca. 20 Prozent[1] steigen die Abfallmengen rund um Weihnachten. Werden diese fachgemäß entsorgt, können daraus sogar neue Rohstoffe entstehen. Die Abfallwirtschaft informiert über die richtigen Entsorgungswege, um Umwelt und Klima zu schützen.
Zerkleinerte Kartons in den Papiercontainer, Beschichtetes Geschenkpapier in den Restmüll
Auch heuer wurden Weihnachtsgeschenke wieder häufig online bestellt. Geliefert werden sie dabei meist in großen Karton-Verpackungen, verschenkt in Geschenkpapier. Die dabei anfallenden Verpackungsabfälle sind nicht zu unterschätzen: allein in Wien fallen in der Weihnachtswoche 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Doch Papierfasern können bis zu sechs Mal wiederverwendet werden, weshalb Papier und Karton sich hervorragend fürs Recycling eignen. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass sie richtig getrennt und entsorgt werden.
Die Karton-Verpackung vom Online-Shopping wandert in die Altpapiertonne, muss jedoch vorher von Styropor und Kunststoffhüllen befreit, zerkleinert und gefaltet werden. So wird Platz in den Behältern gespart. Auch unbeschichtetes glitzerfreies Geschenkpapier gehört zum Altpapier. Vorher sind jedoch jegliche Klebe-Reste oder Schlaufen zu entfernen. Beschichtetes Geschenkpapier gehört ausnahmslos in den Restmüll, da es für das Altpapier-Recycling nicht geeignet ist.
Elektrogeräte: Kaputte ins Abfallsammelzentrum, Funktionsfähige zu Re-Use-Stellen
Liegt zu Weihnachten ein neues Elektrogerät unter dem Baum? Das gibt Anlass alte Geräte zu entsorgen, doch das darf keinesfalls unbedacht passieren. Noch funktionsfähige Geräte können z.B. bei den Wiener Volkshochschulen, Reparaturzentrum Wien oder österreichweit bei anderen Re-Use Stellen abgegeben werden, die sie dem Recycling bzw. Re-Use-Kreislauf zuführen. Nach der Reparatur und Reinigung können die Geräte wieder zum Einsatz kommen.
Insgesamt fallen jährlich rund 136.500 Tonnen Elektroaltgeräte[2] an. Kaputte Geräte dürfen keinesfalls in den Restmüll wandern, sondern sollten zu den österreichweit rd. 2.000 Sammelzentren[3] gebracht werden. Dort werden sie fachgerecht recycelt und können als Rohstofflieferanten für neue Produkte dienen.
Akkus und Batterien in Sammelboxen und -zentren entsorgen, sonst droht Explosionsgefahr
Auch Batterien oder Lithium-Akkus finden sich gerne in Weihnachtgeschenken wie z.B. Smartphones oder Fotokameras. Hier ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass alte Batterien und Akkus nicht im Restmüll entsorgt werden dürfen, da sie beim Transport im Müllsammelfahrzeug oder in den Verwertungsanlagen zu Explosionen und Bränden führen können. Entsorgen Sie Altbatterien und Altakkus lieber sachgerecht in den Sammelboxen im Handel oder bei den kommunalen Sammelstellen. Eine Übersicht aller Abgabestellen sowie weiterführende Informationen finden Sie unter www.hermitleer.at und www.elektro-ade.at.
Weihnachtsbaum ab zur Sammelstelle
Auch wenn es oft herausgezögert wird, irgendwann muss der Weihnachtsschmuck dann doch abgenommen und der Tannenbaum entsorgt werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man kompostiert ihn im eigenen Garten oder zerkleinert und entsorgt ihn in der braunen Biotonne. Wenn das nicht möglich ist, sollte der Baum zu einer öffentlichen Sammelstelle gebracht werden. Diese gibt es in jeder österreichischen Gemeinde. Und nicht vergessen: Es ist unbedingt jegliches Lametta, Engelshaar und weitere Dekoration vorher zu entfernen. Nur so kann der Baum richtig weiterverarbeitet werden.
Christbaumkugeln gehören in den Restmüll
Kurz unachtsam und schon ist die Christbaumkugel zerbrochen. Aber auch wenn die Scherben aussehen wie konventionelles Glas, haben sie eine andere Zusammensetzung als Glasflaschen und dürfen daher nicht in den Altglas-Container. Stattdessen müssen sie im Restmüll entsorgt werden.
Richtiges Trennen und Entsorgen entlastet die Entsorgungsbetriebe, schützt die Umwelt und ermöglicht weitreichende Recycling-Kreisläufe. Eine Auswahl der spannendsten Kreisläufe findet sich unter www.rundgehts.at
[1] lt. https://www.voeb.at/service/vo...
[2] lt. EAK https://www.elektro-ade.at/
[3] lt. EAK https://www.elektro-ade.at/elektrogeraete-sammeln/liste-der-sammelstellen-in-oesterreich-seite/
Dezember 2020
Weihnachtliches Online-Shopping: Mehr Pakete, mehr Verpackungsabfall
Abfallwirtschaft erwartet zu Weihnachten einen enormen Anstieg bei Verpackungsabfällen
Der Großteil der jährlichen Pakete wird rund um Weihnachten verschickt, wenn Geschenke im Internet bestellt oder per Post an Verwandte versandt werden. Die Zunahme des Online-Handels aufgrund der derzeitigen COVID-Pandemie verstärkt diesen Effekt noch weiter. Dieses Jahr rechnet die Post in den Tagen vor Weihnachten mit weit über 1 Million Paketen pro Tag. Schon jetzt ist die Zahl der Pakete um 40 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Thomas Anderer, Geschäftsführer OÖ. Landesabfallverband: „In den vergangenen Jahren verzeichneten wir zu Weihnachten ca. 5 – 10 % mehr bei Papierabfällen. Heuer rechnen wir mit einem deutlichen Mehraufkommen gerade bei den Papierverpackungen. Da kann es fallweise zu einer Überlastung der Behälter kommen – vor allem, wenn große Kartonagen und Schachteln ungefaltet in der Papiertonne entsorgt werden.“ Die Entsorgungswirtschaft bemerkte in den letzten 10 Jahren eine Verdopplung des Verpackungsanteils in der gemischten Papiersammlung auf ca. ein Drittel der Gesamtmasse. Allein in Wien fielen in den vergangenen Jahren rund um Weihnachten ca. 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Rund um die heurigen Weihnachten ist aufgrund der vielen Online-Pakete in ganz Österreich mit einem massiven Anstieg der Kartonagenabfälle zu rechnen.
Verpackungsmüll richtig trennen und entsorgen
Um eine Überlastung vorzubeugen, sollten Kartons gefalten oder zerschnitten im Altpapier-Container entsorgt werden. Das spart viel Platz in den Behältern und reduziert so die Anzahl der Fahrten, um das gesamte Abfallaufkommen einzusammeln. Vor der Entsorgung sollten unbedingt alle Klebebänder, Kunststoffhüllen oder Styropor entfernt werden. Außer Kartons noch für den Altpapier-Container geeignet sind Zeitungen, Briefe, Schreibpapier oder unbeschichtetes Geschenkpapier. Beschichtetes Papier muss unbedingt im Restmüll entsorgt werden, da die Beschichtungen die Recyclingprozesse behindern. Große Kartonagen, Schachteln und Styropor sollten nach Möglichkeit beim Abfallsammelzentrum abgegeben werden. Das entlastet die Kapazität der Papiersammelbehälter und aus Karton kann so wieder neuer Karton hergestellt werden. Styropor ist ein wertvoller Rohstoff und wird überhaupt gesondert gesammelt.
Aus alt wird neu
Wer Verpackungsabfälle richtig entsorgt, entlastet jedoch nicht nur die Entsorgungswirtschaft. Richtiges trennen und entsorgen ermöglicht Recyclingprozesse und schafft Mehrwert. Unbeschichtetes Geschenkpapier, das nach dem Weihnachtsfest über die Altpapiertonne entsorgt wird, könnte so im nächsten Jahr als Tageszeitung wieder ins Haus kommen. Der Karton, in dem die Geschenke von den Großeltern gekommen sind, kann mithilfe geeigneter Recyclingprozesse zu neuen Kartonagen für den Handel werden. Mehr Recycling-Kreisläufe, die durch richtiges Trennen ermöglicht werden, finden sich auf der Webseite www.rundgehts.at
Entrümpelung: Altstoffsammelzentren bleiben geöffnet
Wer die Zeit um die Feiertage und den erneuten Lockdown zum Entrümpeln zum Beispiel von Elektrogeräten oder Altholz nützen möchte, darf diese keinesfalls über den Restmüll entsorgen oder am Gehsteig stehen lassen, sondern sollte die aussortierten Gegenstände unbedingt bei den Altstoffsammelzentren abgeben – diese sind auch während des Lockdowns geöffnet.
Richtig entsorgte Elektroaltgeräte und Abfälle können auch wieder zu neuen Rohstoffen und Produkten verarbeitet werden. So wird ein Beitrag für Umwelt und Klimaschutz geleistet.
Dezember 2019
Abfallwirtschaft informiert: beschichtetes Papier muss in den Restmüll, große Kartonagen möglichst in die Sammelzentren bringen
Kurz nach der weihnachtlichen Bescherung zieren häufig richtige Abfallberge, die es ja eigentlich zu vermeiden gilt, die heimischen Wohnzimmer. In der Weihnachtswoche fielen in den vergangenen Jahren allein in Wien durchschnittlich 550 Tonnen Restmüll und 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Werden Verpackungen zumindest richtig getrennt, so können sie sehr effizient wieder in den Recyclingkreislauf gebracht werden – das schont Umwelt und Klima. Damit Altpapier gut verwertet werden kann, ist nämlich die richtige Trennung besonders wichtig. Für den Altpapier-Behälter geeignet sind Zeitungen, unbeschichtetes Geschenkpapier, Briefe oder Schreibpapier. Um Platz in den Behältern zu sparen, sollten Zeitungen gestapelt und sperrige Papierprodukte vor dem Einwurf gefaltet werden. Sonstiges Verpackungsmaterial, wie zum Beispiel Styropor oder Kunststoffhüllen, muss entfernt werden, bevor die Papierteile in den Altpapierbehälter geworfen werden.
Große Kartonagen, Schachteln und Styropor sollten nach Möglichkeit beim Abfallsammelzentrum abgegeben werden. Das entlastet die Kapazität der Papiersammelbehälter und aus Karton kann so wieder neuer Karton hergestellt werden. Styropor ist ein wertvoller Rohstoff und wird überhaupt gesondert gesammelt. Beschichtetes Geschenkpapier muss leider im Restmüll entsorgen werden. Am besten man verzichtet gleich darauf und greift stattdessen etwa zu wiederverwendbaren Säcken.
Die Herstellung von Papier erfordert zudem viel Holz und ist energieintensiv. Werden Altpapier oder Karton jedoch recycelt, so können unsere Wälder geschont und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
Kaputte Elektrogeräte ins Sammelzentrum, funktionsfähige IT-Geräte zu Re Use-Abgabestellen
Weihnachten und Neujahr ist für viele auch der richtige Zeitpunkt, um ausgediente Elektrogeräte auszusortieren. Jährlich fallen rund 82.400 Tonnen ausrangierte Elektrogeräte in Österreich an, welche bei den Sammelzentren entsorgt werden sollten. Das dichte Netz an Abgabemöglichkeiten mit über 2.100 österreichweiten Sammelstellen (und mehreren tausend gewerblichen Rückgabestellen: www.elektro-ade.at/elektrogeraete-sammeln/liste-der-sammelstellen-in-oesterreich-seite) hilft bei der einfachen Entsorgung. Geräte mit Akkus gehören keinesfalls in den Restmüll, da daraus im Zuge der Abfallbehandlung Brände entstehen können.
Sind IT-Geräte wie Netbooks, Laptops, Tablets noch funktionsfähig, dann können sie zum Beispiel bei den Wiener Volkshochschulen abgegeben werden. Die Geräte werden danach ins Demontage- und Recyclingzentrum (www.drz-wien.at) und weiter zu einem Spezialisten in der Verwertung von IT-Geräten gebracht. Dort werden alle Daten gelöscht, die Geräte gereinigt, gegebenenfalls repariert und neu mit Programmen aufgesetzt. Danach kommen die Netbooks zum Beispiel in Quartieren für minderjährige Flüchtlinge oder in Tageszentren für Obdachlose wieder zum Einsatz.
Auch beim Reparaturzentrum Wien (www.rusz.at) können alte Elektrogeräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler abgegeben werden bzw. im Raum Wien werden sie auch abgeholt. Gespendete Haushaltsgroßgeräte werden von Technikern überprüft, repariert und im Second-Life-Shop des R.U.S.Z verkauft. Werden Elektrogeräte richtig entsorgt und recycelt, werden unsere Ressourcen geschont und es können daraus wieder Rohstoffe für neue Produkte gewonnen werden.
November 2019
Biogene Abfälle richtig entsorgen für nährstoffreichen Kompost und Klimaschutz
Im Herbst ist es wieder an der Zeit den Garten einzuwintern, das Laub einzusammeln und den letzten Strauchschnitt des Jahres durchzuführen. Jetzt wird auch ein wichtiger Grundstein für den Kompost der nächsten Gartensaison gesetzt. Die Betreuung einer eigenen Kompostanlage ist jedoch aufwendiger als man glaubt: bei zu wenig Belüftung etwa beginnt der Haufen zu faulen und es können klimaschädigende Gase wie Methan freigesetzt werden. Einfacher ist es, angefallene Grünabfälle bei Entsorgungseinrichtungen abzugeben, wo das Material fachgerecht zum Pflanzendünger für morgen verarbeitet wird.
472.300 Tonnen Grünschnitt (wie zum Beispiel Baum- oder Strauchschnitt) sowie 935.900 Tonnen biogener Küchenabfall werden pro Jahr in Österreich gesammelt und in 400 heimischen Kompostier- und 150 Biogasanlagen weiterverarbeitet. Die Zusammensetzung des gesammelten biogenen Abfalls variiert zwischen Stadt und Land und ist abhängig von der Jahreszeit. Die Sammlung erfolgt regional unterschiedlich – entweder ist die Gemeinde, ein Verband oder das Magistrat (wie in Wien beispielsweise die MA48) zuständig. Gesammelt werden biogene Abfälle in der Biotonne. In diese dürfen Obst- und Gemüseabfälle, pflanzliche Speisereste und Brotreste, alte Blumenerde, Rasen-, Baum-, Hecken- und Strauchschnitt sowie Fallobst. Tierische Produkte (z.B. Fleisch oder Knochen) und verdorbene Nahrungsmittel müssen im Restmüll entsorgt werden, da sie bei der Sammlung und Verwertung Probleme verursachen können.
Wie aus biogenen Abfällen Kompost wird
Kompost dient als wertvoller, lebendiger Nährstoffspeicher und fungiert als wichtiger organischer Dünger im Naturgarten. Bei einem eigenen Komposthaufen gibt es jedoch einiges zu bedenken: „Ein funktionierender Komposthaufen muss Schicht für Schicht mit den jeweils richtigen Materialien aufgesetzt werden, um eine ausreichende Belüftung zu garantieren und den Verrottungsprozess in Gang zu bringen. Bei zu wenig Luft und zu viel Wasser beginnt das Material zu faulen und stinkt, bei zu viel Luft und zu wenig Wasser trocknet das Material aus und die Mikroorganismen können nicht mehr arbeiten“, erklärt Robert Tulnik vom Kompost & Biogas Verband Österreich. Bei einer nicht ordnungsgemäßen Kompostierung kann im schlechtesten Fall klimaschädigendes Methan entstehen und in die Atmosphäre gelangen.
Nährstoffreicher Kompost von den Profis
Professionelle Entsorgungsunternehmen kümmern sich um eine fachgerechte Kompostierung der biogenen Abfälle und den Verkauf des fertigen Pflanzendüngers. In Wien ist die Erde der MA 48 „Guter Grund“ beispielsweise auf allen Wiener Mistplätzen erhältlich. Je nach Verfügbarkeit können Wienerinnen und Wiener bis zu einem halben Kubikmeter Kompost gratis abholen.
Im Kompostwerk wird das angelieferte Material zuerst getrennt: Biomaterial wie Obstabfälle, verwelkte Blumen oder Rasenschnitt aus der Biotonne kommen auf die eine Seite, sogenanntes Strukturmaterial wie Zweige und Äste – zum Beispiel von den Gartenanlagen der Gemeinde oder Stadt – auf die andere Seite. Im nächsten Schritt wird der Bioabfall im Schredder zerkleinert und mit einem Sieb von Verunreinigungen, wie Folien, befreit. Danach wird das zerkleinerte Biotonnen- und Strukturmaterial vermischt und mit Wasser befeuchtet. Auf sogenannten Rotteflächen wird der aufbereitete biogene Abfall aufgehäuft und der Verrottungsprozess mit Hilfe von Mikroorganismen beginnt. Für einen optimalen Kompostiervorgang muss auf die Zufuhr von genügend Luft und Wasser geachtet werden: Daher wird das Kompostrohmaterial in den nächsten Wochen ab und zu mit einem „Umsetzer“ durchmischt, um dem Material Sauerstoff zuzuführen, und bei Bedarf noch einmal mit Wasser versetzt. Nach rund acht bis zwölf Wochen der Kompostierung ist das Material ausgereift und kann als fertiger Kompost abgesiebt werden.
Detaillierte Informationen zum Thema „Kompost“ und alle Standorte von Kompostanlagen finden Sie auf der Website des Kompost & Biogas Verbands: www.kompost-biogas.info
Juli 2019
Hitzewelle erzeugt Abfallberge aus Kunststoffflaschen
Am Wochenende rollt nun die nächste Hitzewelle in Österreich an: damit steigt der Absatz der Getränkehersteller und in weiterer Folge wachsen auch die Abfallberge an Kunststoffeinwegflaschen. Obwohl es die Möglichkeit zur umweltfreundlicheren Mehrweg-Variante gibt, greifen Konsumentinnen und Konsumenten auch gerne zum Getränk im PET-Behältnis. Diese weisen im Vergleich eine schlechtere Ökobilanz auf, können richtig getrennt und gesammelt aber zumindest wieder recycelt werden.
Jährlich kommen wir in Österreich auf ca. 292.000 Tonnen Kunststoffverpackungen, die in unseren Abfällen landen – sei es über Sammelbehälter oder im Gelben Sack. Nach dem Gebrauch der Verpackungen werden im Durchschnitt rund 34 Prozent recycelt, bekanntestes Beispiel dafür: aus alten PET-Flaschen werden neue PET-Flaschen. Damit dieser Kreislauf funktioniert, müssen die Kunststoffverpackungen richtig getrennt werden – je nach Region über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne.
Wie aus alten Flaschen wieder neue werden
Kunststoffabfälle aus dem Gelben Sack oder aus dem Sammelbehälter werden zu den Sortieranlagen gebracht. Dort werden die Kunststoffverpackungen voneinander getrennt und gereinigt. Mittels Infrarot und Farberkennung werden die Kunststoffarten zum Beispiel nach PET-Getränkeflaschen in den Farben transparent, blau oder grün, Becher, Getränkeverbundkartons etc sortiert. Danach wird eine händische Sortierung durchgeführt, um eine Sortenreinheit von 98 Prozent zu erreichen – diesen Wert benötigt man für die Weiterverarbeitung zu neuen PET-Flaschen. Ist sichergestellt, dass sich nur noch PET-Flaschen im Prozesskreislauf sind, werden diese in einer Mühle zu sogenannten „PET-Flakes“ zerkleinert, gereinigt und erhitzt. Danach werden die Flakes zu Granulat weiterverarbeitet und schlussendlich zu den Getränkeunternehmen geliefert, um dem Ausgangsmaterial für neue PET-Flaschen beigemengt zu werden. Manche Hersteller schaffen sogar Recyclingflaschen mit 100% Regranulat.
Generell gilt jedoch: Trotz der Möglichkeit des Recyclings von Kunststoffeinwegflaschen, sollten Konsumentinnen und Konsumenten immer zum umweltfreundlicheren Mehrweg-Gebinde greifen!
Von Joghurtbechern & Co. zu Damenschuhabsätzen
Auch weitere Kunststoffabfälle wie Joghurtbecher oder Blumentöpfe können weiterverarbeitet werden: die Abfälle werden zu speziellen Aufbereitungsanlagen gebracht, wo sie gereinigt und sortenrein getrennt werden. Die Kunststoffteile werden zerkleinert und in einem sogenannten „Extrusionsverfahren“ eingeschmolzen, wodurch Kunststoffgranulate entstehen. Diese können dann wieder aufgeschmolzen und in die gewünschte Form gepresst werden. Da Kunststoffgranulate sehr robust sind, eignen sie sich gut für Stöckel von Damenschuhen oder auch als Gartenmöbel.
Richtige Trennung
Für einen funktionierenden Recyclingprozess ist die richtige Trennung essentiell: Je nach Region werden Kunststoffverpackungen entweder via Gelben Sack oder Gelbe Tonne bei den Sammelinseln (Bringsystem) entsorgt. Österreichweit wird zwischen der Sammlung von Hohlkörpern (wie Plastikflaschen und Tetra Pak) und der Sammlung von Kunststoffverpackungen (inklusive Hohlkörpern) unterschieden. In einigen Gemeinden gibt es auch eine gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen.
Wie Kunststoffverpackungen richtig getrennt werden, finden Sie in der Übersicht von "Rund geht's" unter https://rundgehts.at/casestudies/trennempfehlungen-kunststoff/
Jänner 2019
Neujahrsputz: Altwaren verschenken statt wegwerfen
Um das Potenzial alter Produkte auszuschöpfen, sollten Altwaren weitergeschenkt oder gespendet werden, bevor sie einfach weggeworfen oder nutzlos zuhause liegen gelassen werden.
Pro Jahr fallen in Österreich tausende Tonnen an Geschirr, Möbel, Kleidung, Elektrogeräten, Spielsachen, Büchern oder CDs und DVDs an Altwaren an. Insbesondere zu Beginn des neuen Jahres wird kräftig entrümpelt und für andere Brauchbares wird gnadenlos weggeworfen. Alte Geräte wie Laptops liegen andererseits oft jahrelang ungenutzt zuhause herum.
Elektrogeräte Reloaded: Neue Netbooks für soziale Einrichtungen
Ausrangierte IT-Geräte wie Netbooks, Laptops, Tablets und entsprechende Ladekabeln sollten zu sozialen Einrichtungen gebracht werden, wie zum Beispiel zu den Wiener Volkshochschulen. Die Geräte werden danach ins Demontage- und Recyclingzentrum und zu einem Spezialisten in der Verwertung von IT-Geräten gebracht. Dort werden alle Daten gelöscht, die Geräte gereinigt, gegebenenfalls repariert und neu mit Programmen aufgesetzt. Danach kommen die Netbooks zum Beispiel in Quartieren für minderjährige Flüchtlinge oder in Tageszentren für Obdachlose wieder zum Einsatz.
Klarer Durchblick: Neue Brillen für Burkina Faso
Eine getragene Brille einfach in der Schublade liegen zu lassen, verbraucht nur Platz in den eigenen vier Wänden. Eine gute Re-Use Möglichkeit gibt es in Tirol: dabei kommen die Brillen und Etuis erst einmal in die Sammelbox bei Optikern oder Recyclinghöfen. Dann werden sie von der Firma Swarco abgeholt und zur Optikerschule nach Hall in Tirol geliefert. In der Optikerschule angekommen, geht es an die Sortierung, Kennzeichnung der Sehstärke und Verpackung für den Versand nach Afrika, genauer gesagt: nach Burkina Faso. In der 2012 gegründeten Optikerschule vor Ort werden die alten Gläser geschliffen, in die Fassungen eingesetzt und weitervergeben.
Ausgediente Waschmaschinen können zum Beispiel im Reparaturzentrum (kurz: R.U.S.Z) abgegeben werden. Nachdem die Altgeräte auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft, serviciert und gegebenenfalls repariert wurden, werden diese im hauseigenen Re-Use-Shop weiterverkauft. Geräte, die nicht mehr weiterverwendet werden können, werden demontiert und dienen als Ersatzteilspender. Mit diesen Maßnahmen wird einerseits die Nutzungsdauer von ausrangierten Geräten verlängert und andererseits einkommensschwächeren Haushalten ein leistbares Qualitätsgerät ermöglicht.
Second Hand: Vintage-Stücke für Schnäppchenjäger und karitative Einrichtungen
Sämtliche Altwaren können auch auf den Wiener Mistplätzen – zum Beispiel in der 48er Tandler-Box – für einen guten Zweck abgegeben werden. Nach der ersten Begutachtung, werden die Gegenstände ins Altwarenlager der MA48 transportiert. Dort werden sie nach Produktgruppen und Gebrauchsfähigkeit sortiert und für den Weiterverkauf vorbereitet. Elektroaltgeräte wie zum Beispiel Geschirrspüler werden im Demontage- und Recyclingzentrum überprüft und mit einem Jahr Gewährleistung wieder verkauft. Die Stücke finden dann entweder bei einer karitativen Einrichtung einen neuen Platz oder sie können im 48er-Tandler günstig gekauft werden.
Re-Use schafft Arbeitsplätze und schont unsere Ressourcen
Auch die über 100 sozialwirtschaftlichen Re-Use-Shops des RepaNet-Netzwerkes in ganz Österreich verkaufen jährlich ca. 5.500 Tonnen an Altwaren und schaffen damit 1.500 Jobs für benachteiligte Menschen. Aus diesem Netzwerk gibt es in ganz Österreich zahlreiche Re-Use Projekte wie Reparatur-Cafés, Werkstätten und Sammelstellen, die sich um die Wiederverwendung von Altwaren kümmern. So reduzierten die RepaNet-Mitglieder mit ihren Re-Use-Aktivitäten die Gesamtemissionen der österreichischen Wirtschaft im Ausmaß von knapp 75.000 Tonnen CO2-Äquivalenten, das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 29.000 PKW.
Dezember 2018
Kampf dem Papierberg: Geschenkverpackungen richtig entsorgen
Kein Weihnachten ohne Geschenke – keine Geschenke ohne Verpackungen. So haben sich auch heuer rund um Heiligabend wieder große Berge an Kartonagen und Papierreste angesammelt. Bevor diese aber alle einfach in den Mistkübel wandern, sollte man überlegen – welche Papierverpackungen gehören wo und wie richtig entsorgt? Dabei gilt: Geschenkpapier gehört in den Altpapier-Behälter, unbeschichtete Kartonagen hingegen zum Abfallsammelzentrum.
Wer kennt das nicht: kaum sind zu Weihnachten alle Geschenke ausgepackt, liegen zahlreiche Papierverpackungen, Briefumschläge und Kartonagen neben dem Tannenbaum. Werden diese Abfälle richtig entsorgt, können sie wieder zurück in den Papierkreislauf gebracht werden.
Dabei ist die richtige Trennung das A und O: In den Altpapier-Behälter gehört Zeitungs- und Geschenkspapier, Briefe oder Schreibpapier. Um Platz in den Behältern zu sparen, sollten Zeitungen gestapelt und sperrige Papierprodukte gefaltet werden. Sonstiges Verpackungsmaterial, wie z.B. Styropor oder Kunststoffhüllen, muss entfernt werden, bevor die Papierteile in den Altpapierbehälter geworfen werden. Große Kartonagen und Schachteln hingegen sollten unbedingt im Abfallsammelzentrum abgegeben werden – das erleichtert die Entsorgung und das Recycling enorm. Durchschlag- und Thermopapier (Kassenzettel), Taschentücher, Papierhandtücher und Küchenrolle sowie verschmutztes oder fettiges Papier und beschichtete Kartonverpackungen werden über den Restmüll entsorgt.
Zurück in den heimischen Recyclingkreislauf
Rund 1,67 Millionen Tonnen an Altpapier fallen jährlich in Österreich an. Richtig gesammeltes Altpapier wird in Österreich fast zur Gänze für die Produktion neuer Papierprodukte verwertet. Bis zu sechs Mal können die Papierfasern wiederverwendet werden und sich in neuen Zeitungen, Büchern oder Zeitschriften wiederfinden. Für diesen Verwertungsprozess wird ausgedientes Papier sortiert, mit Wasser vermischt und aufgelöst. Nach dem mit Hilfe eines Siebs Kleinmaterialrückstände wie Büroklammern oder Kunststofffolien herausgefiltert wurden, muss das Gemisch gegebenenfalls noch dem „De-Inking“-Verfahren unterzogen werden, d.h. dem Material wird mittels Chemikalien seine Farbe entzogen – dies ist insbesondere bei Tageszeitungen der Fall. Danach wird das Gemisch über Siebe und Walzen und über eine Slalom-Bahn getrocknet – und schon ist die Papierbahn bereit für die Weiterverarbeitung zu neuen Zeitungen, Katalogen oder Magazinen. Aus recycelter Wellpappe hingegen, werden zum Beispiel Faltkartons und Kartonverpackungen gefertigt. Dabei werden alte Kartons mit Frischfasern aus Holz aufbereitet und zu Verpackungen für Müsli, Reis oder Schokolade gestanzt und gefaltet.
Alle Beispiele zum Recycling von Papier, Karton und Co. gibt’s unter www.rundgehts.at
Über die Initiative "Rund geht's"
Die österreichische Abfallwirtschaft erwirtschaftet in den privaten und kommunalen Betrieben und über ihre Zulieferkette rund 5,2 Milliarden Euro. Sie sichert knapp 40.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Kampagne "Rund geht's" gestartet. Mit Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft zeigt die Kampagne auf, wie richtig getrennter Abfall von heute der Rohstoff von morgen ist.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den Bundesländern, den Abfallverbänden, BMNT, WKÖ u.v.a. Bis heute unterstützen über 50 Partner die Kampagne.
Mehr Information: www.rundgehts.at l www.facebook.com/rundgehts
Oktober 2018
Nicht mehr benötigte Kartonschachteln und ausgelesene Tageszeitungen gehören in den Papiercontainer – das denken viele Österreicherinnen und Österreicher, ist jedoch nicht ganz richtig. Insbesondere größere Kartonagen sollten besser im Abfallsammelzentrum abgegeben werden. Dann steht dem perfekten Recyclingkreislauf auch nichts mehr im Weg!
Richtig gesammeltes Altpapier wird in Österreich fast zur Gänze für die Produktion neuer Papierprodukte verwertet. Bis zu sechs Mal können die Papierfasern wiederverwendet werden und sich in neuen Zeitungen, Büchern oder Zeitschriften wiederfinden. Kartonagen hingegen, werden wieder zu neuen Verpackungen, zum Beispiel für Müsli, Reis oder Schokolade.
Der heimische Recyclingkreislauf – neue Verpackungen für unseren Alltag
Ein 100-prozentiges Recycling – das ist in der Abfallwirtschaft die Königsklasse der Verwertung. Und das schaffen (Alt-)Papier und (Alt-)Karton locker. Rund 1,67 Millionen Tonnen fallen davon jährlich in Österreich an. Damit könnte man die berühmte Cheops-Pyramide in Ägypten bis zur Hälfte füllen – oder man schickt sie wieder in den Papierkreislauf zurück.
Ausgedientes Papier wird zuerst sortiert und kommt dann in sogenannte „Pulper“, ähnlich wie ein übergroßer Mixer. Darin wird das Material mit Wasser vermischt und aufgelöst. Danach wird der Wasser-Faser-Brei gesiebt, um alle Kleinmaterialrückstände wie Sand, Büroklammern, Kunststofffolien oder Glas auszuscheiden. Eine Tageszeitung muss dann in einem weiteren Schritt noch dem „De-Inking“-Verfahren unterzogen werden, d.h. das Material wird nochmals mit Wasser vermischt und Chemikalien hinzugefügt, die dem Gemisch seine Farbe entziehen. Dabei heften sich die enthaltenen Druckfarbenpartikel an die Luftblasen an und schwimmen als Schaum oben auf. Der Schaum muss dann nur noch abgeschöpft werden. Mit Hilfe von Sieben und Walzen wird dem Gemisch das Wasser entzogen und über eine Slalom-Bahn getrocknet. Die fertige Papierbahn ist dann wieder bereit für die Weiterverarbeitung zu neuen Zeitungen, Katalogen oder Magazinen.
Aus recycelter Wellpappe hingegen, werden zum Beispiel Faltkartons und Kartonverpackungen gefertigt. Dabei werden alte Kartons mit Frischfasern aus Holz aufbereitet und zu Verpackungen für Müsli, Reis oder Schokolade gestanzt und gefaltet.
Was in den Altpapier-Container darf
Damit Altpapier auch verwertet werden kann, ist die richtige Trennung besonders wichtig. Für den Altpapier-Behälter geeignet sind Zeitungen, Illustrierte, Kataloge, Prospekte, Briefe und Schreibpapier. Große Kartonagen und Schachteln sollten jedoch nach Möglichkeit beim Abfallsammelzentrum abgegeben werden. Um Platz in den Behältern zu sparen, sollten Zeitungen gestapelt und sperrige Papierprodukte vor dem Einwurf gefaltet werden. Sonstiges Verpackungsmaterial, wie z.B. Styropor oder Kunststoffhüllen, muss entfernt werden, bevor die Papierteile in den Altpapierbehälter geworfen werden.
Im Unterschied dazu gehören Milch- und Getränke-Verbundverpackungen in die Gelbe Tonne bzw. in den gelben Sack. Durchschlag- und Thermopapier, Taschentücher, Papierhandtücher und Küchenrolle sowie verschmutztes oder fettiges Papier und beschichtete Kartonverpackungen werden über den Restmüll entsorgt. Mehr Beispiele zum Recycling von Papier, Karton und Co. gibt’s unter www.rundgehts.at
Über die Initiative "Rund geht's"
Die österreichische Abfallwirtschaft trägt in den privaten und kommunalen Betrieben und über ihre Zulieferkette rund 5,2 Milliarden Euro zum BIP bei. Sie sichert knapp 40.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Kampagne „Rund geht's“ gestartet. Mit Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft zeigt die Kampagne auf, wie richtig getrennter Abfall von heute intelligent aufbereitet zum Rohstoff von morgen wird.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den Bundesländern, den Abfallverbänden, BMNT, WKÖ u.v.a. Bis heute unterstützen über 50 Partner die Kampagne.
Juli 2018
Scherben bringen Sicherheit: Altes Fensterglas für leuchtende Straßenmarkierungen
Wer in der Nacht auf Österreichs Straßen unterwegs ist, kennt sie: die leuchtenden Straßenmarkierungen. Was aber kaum jemand weiß: dahinter stecken Mikroglasperlen in der Markierung, die das Scheinwerferlicht reflektieren und so den Weg durch die Dunkelheit weisen. Noch dazu stammen die kleinen Glasperlen aus einem Gegenstand, von dem wir täglich umgeben sind – und zwar aus Altglas, genauer gesagt aus Fensterglas.
Das Flachaltglas wird dafür zu Glaswerken, zum Beispiel zu Swarco in Amstetten, transportiert und weiter verarbeitet. Im ersten Schritt werden die Glasscherben in Glasbrechern und Hammermühlen zu Glasgranulat zerkleinert und gesiebt. Danach wird es geschmolzen, wodurch sich das Granulat in kleine sogenannte Reflexglasperlen verformt. Diese kleinen Perlen werden zum Schluss in die frischen Fahrbahnmarkierungen gemischt und schon sorgen sie für das Leuchten auf unseren Straßen und somit für mehr Verkehrssicherheit. Möglich wird das nur mit Hilfe eines funktionierenden Recyclingkreislaufs, der schon beim Bürger beginnt.
Richtig getrennt ist halb recycelt
Für ein reibungsloses Glasrecycling müssen Herr und Frau Österreicher das Trennen von Altglas ernst nehmen. Alte Spiegel, Fenstergläser oder Autoscheiben gehören unbedingt in die Abfallsammelzentren, um wieder in den Glaskreislauf gebracht zu werden und keinesfalls in den Restmüll. Auf die richtige Trennung muss natürlich auch beim Klassiker unter dem Glasrecycling –den Glasflaschen und Glasverpackungen – geachtet werden. In den Weißglasbehälter gehören ausschließlich völlig durchsichtige Glasverpackungen. Gefärbte gehören zur Buntglassammlung. Denn: Weißglas entfärbt Buntglas und gefärbtes Glas färbt farbloses ein. Beides unterbricht sonst den Glaskreislauf.
Glasverpackungen: Aus Alt mach Neu
Ist das Altglas richtig getrennt, können daraus wieder viele wertvolle Produkte, wie neue Glasflaschen und Glasbehälter entstehen. Dafür wird zum Beispiel bei der Firma Waizinger in Oberösterreich das Altglas zerkleinert und die Etiketten mechanisch abgetrennt. Übrig bleibt das Glasgranulat, das eingeschmolzen und wieder in Form gebracht wird. Das neue Produkt wird zum Schluss noch optisch, mechanisch und elektronisch geprüft. Tausende Tonnen Quarzsand, Kalk, Dolomit aber auch Erdgas und Strom können damit im Vergleich zur Neuproduktion eingespart werden. Glasrecycling leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu einem geringeren Ressourcenverbrauch und für unsere Umwelt.
Über die Initiative "Rund geht's"
Die österreichische Abfallwirtschaft erwirtschaftet in den privaten und kommunalen Betrieben und über ihre Zulieferkette rund 5,2 Milliarden Euro. Sie sichert knapp 40.000 Arbeitsplätze. Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Kampagne „Rund geht's“ gestartet. Mit Beispielen aus der Kreislaufwirtschaft zeigt die Kampagne auf, wie richtig getrennter Abfall von heute der Rohstoff von morgen ist.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den Bundesländern, den Abfallverbänden, BMNT, WKÖ u.v.a. Bis heute unterstützen über 50 Partner die Kampagne.
Mai 2017
Auf den Spuren unserer Reste – von Abfällen zu wertvollen Rohstoffen
Mai 2017. Es geht rund in der österreichischen Abfallwirtschaft: Im Rahmen der neuen Bewusstseinskampagne "Rund geht's" wird der heimischen Bevölkerung gezeigt, dass aus Abfällen wichtige Rohstoffe für neue Produkte gewonnen werden können.
Jährlich fallen in Österreich mehr als 57 Millionen Tonnen an Abfällen an. Allein vier Millionen Tonnen in Form von Sperrmüll, Elektroaltgeräten, Verpackungen & Co werden aus Haushalten gesammelt, weitere mehr als 22 Millionen Tonnen Abfälle haben ebenfalls ein enormes Recyclingpotential. Denn: Abfälle sind ein wichtiger Rohstoff und das wird jetzt auch der österreichischen Bevölkerung bewusst gemacht.
Aus diesem Grund wurde mit allen wichtigen Akteuren der heimischen Abfallwirtschaft die neue Kampagne „Rund geht's“ entwickelt. Diese folgt den Spuren unserer Reste und holt die vielfältigen Kreisläufe vor den Vorhang: Wussten Sie, dass aus Altpapier neues Papier produziert wird? Wahrscheinlich schon. Aber wie sieht’s mit folgenden Beispielen aus: aus Elektroaltgeräten wird sogar Gold und Silber für Schmuck gewonnen, Kunststoffverpackungen werden zu Granulaten für Gartenmöbel oder Stöckel von High Heels und Eisen aus Autowracks finden sich in Windradstehern wieder! „Rund geht's“ zeigt genau diese vielfältigen Wege – was mit den Resten des Alltags passiert, nachdem man sie entsorgt hat. Und zwar anhand von bekannten und weniger bekannten Good-Practice Beispielen sowie interessanten ReUse-Projekten. Dadurch wird das Sammelengagement der heimischen Bevölkerung bestärkt.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den Bundesländern, den Abfallverbänden, BMLFUW, WKÖ u.v.a. Bis heute unterstützen über 50 Partner die Kampagne.
Website, Facebook & Co.: Kreislaufgeschichten aus dem Alltag
Auf der neuen Website www.rundgehts.at können Herr und Frau Österreicher Schritt für Schritt den Weg des Abfalls mitverfolgen und bekommen einen Einblick, was und wie viel noch daraus gewonnen werden kann. Zudem gibt es viele Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und welche Maßnahmen gesetzt werden, damit aus dem Abfall von heute schon Morgen ein neues Produkt entsteht.
Jedes Beispiel ist immer so aufgebaut, dass detailliert erklärt wird, wie der Abfall X in ein neues Produkt Y fließt. Anhand des Kreislaufs „Vom Elektroaltgerät zum Schmuckstück“ gestaltet sich das inhaltlich beispielsweise folgendermaßen: jährlich werden österreichweit 82.400 Tonnen Elektroaltgeräte in kommunalen oder gewerblichen Sammelstellen gesammelt. Von dort werden sie zu speziellen Verwertungsanlagen gebracht, wo sie im ersten Schritt zerschlagen werden. Im Schredder wird der Elektronikschrott dann weiter zerkleinert und Eisenmetalle mittels Magneten ausgeschieden. Das restliche Material kommt in ein Schüttelsieb, wodurch Nichteisenmetalle herausgesiebt werden. Diese Nichteisenmetalle – wie beispielsweise Kupfer, Gold oder Silber – können dann wieder eingeschmolzen und zum Beispiel in Schmuckstücken verarbeitet werden.
Der Kreislauf „Von Joghurtbechern & Co zu Damenschuhabsätzen“ wird wie folgt dargestellt: Aus Altstoffsammelzentren kommen Joghurtbecher, Pflanztöpfe & Co. zu speziellen Aufbereitungsanlagen, wo sie gereinigt und sortenrein getrennt werden. In einem sogenannten „Extrusionsverfahren“ werden die Kunststoffteile zerkleinert und im weiteren Verarbeitungsschritt eingeschmolzen, wodurch Kunststoffgranulate entstehen. Diese können dann wieder aufgeschmolzen und in die gewünschte Form gepresst werden. Da Kunststoffgranulate sehr robust sind, eignen sie sich gut für Stöckel von Damenschuhen oder auch als Gartenmöbel.
Neben dem Webauftritt wurden auch frische Werbesujets zu verschiedenen Sammelfraktionen, Online-Banner, Infofolder u.v.m. entwickelt sowie eine Facebook-Seite www.facebook.com/rundgehts aufgesetzt, um die ÖsterreicherInnen auch im Social Media-Kosmos mit allen News zu versorgen.
Kampagnen-Auftakt: Startschuss mit Eyecatcher auf öffentlichen Plätzen
Zum Start der Kampagne wurden auffällige Medienaktionen in verschiedenen Städten Österreichs, wie Graz oder Innsbruck, inszeniert. Den BewohnerInnen wird dabei hautnah vermittelt, was durch Wiederverwertung alles möglich ist und wie sich die Recyclingkreisläufe schließen. Den Auftakt markierte Graz anlässlich der Abfallwirtschaftstagung am 10. Mai 2017 zum Thema Kunstoffabfälle, wo mit einer Kunstinstallation im öffentlichen Raum – einer Pyramide aus Kunstoffabfällen beim Eisernen Tor in der Herrengasse und Schuhen aus Joghurtbechern in den Auslagen zahlreicher Geschäfte auf die Kampagne aufmerksam gemacht wurde. In Innsbruck wurde gemeinsam mit zahlreichen Tiroler Unternehmen und Akteuren das Thema Kupfer ausgewählt – mit einer Installation eines Kabelsalats auf der Innbrücke wurde darauf aufmerksam gemacht, dass auch aus alten Kupferkabeln viele neue Produkte entstehen können, wie zum Beispiel für Münzen, Elektrogeräte oder historische Dächer. Begleitet wurden beide Medienaktionen mit einem Facebook-Gewinnspiel und attraktiven Preisen. Zudem sind noch weitere Aktionen in Landeshauptstädten in Planung.
Zahlen & Fakten
Das Abfallaufkommen Österreichs lag im Jahr 2015 bei rd. 59,76 Millionen Tonnen – 57,10 Millionen Tonnen Primärabfälle und 2,66 Millionen Tonnen an Sekundärabfällen (diese resultieren aus der Behandlung von Primärabfällen). Zu Primärabfällen zählen zum Beispiel Sperrmüll, Aushubsmaterial, Biogene Abfälle, u.v.m. 4,2 Millionen Tonnen davon sind Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen – das entspricht 482 Kilogramm Abfall pro Person und unterteilt sich in 40 % Rest- und Sperrmüll und 60 % getrennte Sammlungen.
Jährlich generiert die kommunale Abfallwirtschaft in den Betrieben und über ihre Zulieferkette eine Wertschöpfung von rund 1,2 Milliarden Euro und sichert knapp 14.800 Arbeitsplätze. Im privaten Sektor arbeiten rund 25.000 Österreicherinnen und Österreicher und sorgen für eine Wertschöpfung von ca. 4 Milliarden Euro (Stand: 2014).
Download Unterlagen zur Aktion in Graz: http://bit.ly/2qWvGsC
Download Unterlagen zur Aktion in Innsbruck: http://bit.ly/2qqFxJ5
tatwort
Nachhaltige Projekte GmbH
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