Aus Salat kann man Computer züchten. Stimmt nicht? Vielleicht ja doch! Denn aus altem Kabelsalat entstehen wichtige Bauteile für neue Elektrogeräte.
Das Gewicht von einer halben Million Notebooks – das entspricht ungefähr den 3.000 Tonnen an isolierten Kupferkabeln, die jährlich in Tirol bei Abbrucharbeiten und durch Altelektrogeräte anfallen.
Die Kabel werden bei Industriebetrieben oder bei Demontagearbeiten in Containern gesammelt und direkt an die Firma RAGG GmbH in Tirol geliefert.
Sie haben einen durchschnittlichen Kupferanteil von 38%, bestehen also zu mehr als einem Drittel aus Kupfer.
Jetzt gilt es das Kupfer aus dem Kabel herauszuholen.
Bei der Firma RAGG GmbH passiert das maschinell in ihrer, in Tirol einzigartigen und modernsten, Kabelaufbereitungsanlage.
In einem ersten Schritt wird der angelieferte Kabelsalat vorsortiert. Danach beginnt die eigentliche Zerkleinerung:
Die Kabel werden mit einer Rotorschere gebrochen und dann in zwei darauf folgenden Schritten immer weiter zerkleinert.
Beim anschließenden mehrmaligen Sieben trennt sich das Kupfer-Kunststoffgemisch von seinem Plastikanteil und wird zu Kupfergranulat.
Dieses Kupfergranulat weist einen Reinheitsgrad von 98% auf.
Das ist schon ziemlich rein, aber da geht noch was. Deshalb wird es zur Weiterverarbeitung an die Montanwerke geliefert.
Bei den Montanwerken geht es heiß her. Hier wird das Kupfergranulat eingeschmolzen und anschließend mit Hilfe von Strom noch weiter gereinigt, sodass die daraus entstehenden Kupferkathoden einen Kupfergehalt von 99,99% aufweisen.
Auf dies Weise gereinigt und erfrischt ist das Kupfer bereit seinen Weg wieder in wichtige Produkte unseres Alltags zu finden, zum Beispiel in neuen Computern oder weiteren Kupferprodukten wie in Dächern, neuen Kabeln oder auch Münzen.