…oder wie jährlich 900 Wiener Haushalte mit umweltfreundlichem Bio-Erdgas aus Küchenabfällen versorgt werden können.
…über 100.000 Tonnen Küchen- und Speiseabfälle. Allein in Wien werden rund 22.000 Tonnen Küchenabfälle gesammelt, das entspricht fast 50 Airbus-Flugzeugen.
Und woher kommen die Küchenabfälle? Aus Krankenhäusern, Kindergärten, Heimen, der Gastronomie oder Hotellerie sowie von Lebensmittelproduzenten und Privathaushalten im dicht verbauten Gebiet mit öffentlichen Biotonnen.
Rund 22.000 Tonnen Essensreste, abgelaufene oder verdorbene Lebensmittel aus Wien kommen zur MA 48, wo sie mit speziellen Sammelfahrzeugen hingebracht werden.
In der Biogasanlage der MA 48 in Simmering werden zuerst Störstoffe aus dem biogenen Abfall entfernt: im ersten Schritt wird das Material in einem Schredder zerkleinert und mit Hilfe eines Siebs von Plastik-, Holz- und Textilteilen befreit. Magnete sorgen dafür, dass auch alle Eisenmetalle abgeschieden werden. So können sogar verdorbene Lebensmittel mit Verpackung behandelt werden, etwa wenn die Kühlkette unterbrochen wurde.
Im zweiten Schritt kommt der Biomüll in den sogenannten „Turbomixer“, wo das Material mit Wasser durchgemischt und so zur Abfallsuspension wird. Danach wird diese Abfallsuspension über einen Rechen gegossen, um auch noch die letzten Faserstoffe herauszufiltern.
Im dritten Schritt geht’s für die Abfallsuspension in den Sandfang – dort kommen dann noch die letzten Glasteile, Steine und Körner aus dem Material heraus.
Nach einer einstündigen und auf 70 Grad erhitzten Rast im Hygienisierungsbehälter geht’s für die Abfallsuspension in den Gärreaktor. Dort bleibt sie rund 20 Tage und wird aufgrund der Tätigkeit von Mikroorganismen zu Biogas mit einem Methangehalt von 40 bis 70 Prozent vergoren.
Als nächstes wird das Biogas entschwefelt und kommt anschließend in den Biogasspeicher der Anlage.
Vom Biogasspeicher geht’s dann in die am gleichen Areal befindliche Biogas-Aufbereitungsanlage.
Hier wird der Methangehalt auf knapp 99 Prozent erhöht. Das geschieht über ein sogenanntes Membrantrennverfahren; das kann man sich wie ein sehr engmaschiges Sieb vorstellen, das nur Biomethan durchlässt.
Dann ist das Biomethan zu seinem großen Auftritt bereit und wird ins Wiener Erdgasnetz eingespeist.
Aufgrund der Biogasanlage in Wien, können jährlich 900 Wiener Haushalte mit umweltfreundlichem Bio-Erdgas versorgt werden, das spart 3.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr.
MA 48: www.wien.gv.at/umwelt/ma48