Schon einmal überlegt, was mit dem Abwasser passiert, wenn es einmal abgeflossen ist? Ein Nebenprodukt – der Klärschlamm – kennt auf jeden Fall seine neue Bestimmung.
Die Spülung gedrückt oder den Stöpsel entfernt und schon rinnt das Wasser in den Abfluss, das früher oder später in den Kläranlagen Österreichs landet, wo das Abwasser wieder aufbereitet wird.
Bei diesem Prozess entsteht Klärschlamm, und zwar jährlich rund 235.000 Tonnen österreichweit (das sind zweieinhalb Mal das Gewicht der Golden Gate Brücke), davon 65.000 Tonnen in Tirol.
Von den Kläranlagen werden mehr als 80 Prozent des Klärschlamms von privaten Entsorgungsunternehmen abgeholt und zum Beispiel ins Erdenwerk Radfeld der DAKA in Tirol gebracht, wo 8.000 Tonnen pro Jahr übernommen werden.
Mit Baum- oder Strauchschnitt vermischt, wird der getrocknete Klärschlamm aufgehäuft und zur Verrottung liegen gelassen bzw. ab und zu auch durchgemischt. Dadurch kommt Sauerstoff in das Gemisch, der einen guten Verrottungsprozess sicherstellt.
Zum Schluss trennt ein Sieb den wertvollen Kompost von den ehemaligen Pflanzenresten, die sich dann wieder für die nächste Kompostierung bereit machen.
Der gewonnene Kompost findet hingegen seinen neuen Platz u.a. in Toni's Kompost. Mit Humus und Sand vermischt, wird der Kompost als Düngemittel beispielsweise für Straßenböschungen oder Kreisverkehre von Erd- und Gartenbaufirmen eingesetzt.