Unvermeidbare Gipskarton-Reste

Gipskartonplatten – umgangssprachlich mittlerweile oft Rigips-Platten genannt – werden vor allem im Innenbereich angewendet. Jährlich fallen österreichweit auf Baustellen ca. 27.000 Tonnen Verschnittmaterial von Gipskarton-Platten an. Das sind Reste, die bei der Herstellung oder Verarbeitung abgeschnitten oder aussortiert werden, da sie aufgrund ihrer Größe oder Form nicht weiterverwendet werden können. Würde man diese Reste nebeneinander auflegen, könnten damit 564 Fußballfelder bedeckt werden.

Von der Baustelle zur Aufbereitungsanlage

Auf der Baustelle werden die Reste des Gipskartons in einer Gitterbox (wie am Bild oben zu sehen) oder großen Säcken, sogenannten Big-Bags, gesammelt. Wenn frische Gipskarton-Platten auf die Baustelle angeliefert werden, werden die Gipskarton-Abfälle meist gleich wieder mitgenommen und zurück ins Werk gebracht. Im Rigips-Werk in Bad Aussee können derzeit bis zu 3.000 Tonnen des Verschnittmaterials aufbereitet werden, das ist ungefähr der Inhalt von 1.500 Gitterboxen.

So werden die Gipskarton-Reste verarbeitet

Im Werk werden die gesammelten Gipskarton-Reste aufbereitet: Zuerst werden die Big-Bags und Gitterboxen auf offensichtliche Verunreinigungen kontrolliert. Störstoffe (also andere Abfälle) werden gleich aussortiert. Die Gipskarton-Reste werden dann in einer Maschine namens „Vecoplan“ für die weitere Verarbeitung zerkleinert (siehe Foto).

Sauberes Trennen des Recycling-Materials

Bei der Verarbeitung müssen noch Karton- und Metallreste abgeschieden werden. Die Kartonreste werden in einem gesonderten Prozess von den Gipsresten befreit, damit auch diese Papierabfälle recycelt werden können und nicht auf die Deponie wandern müssen. Außerdem müssen sowohl das Recycling-Material als auch der Rohstein (Gips) aus dem Bergbau auf Metallreste kontrolliert werden. Das Metall (zum Beispiel auch Sprengdraht beim Rohstein) wird über einen Metallabscheider (siehe Foto) und auch händisch aussortiert.

Aus alt wird neu

Der hergestellte Recycling-Gips wartet dann im Recycling-Silo (siehe Bild) auf die weitere Verarbeitung. Bei der Plattenproduktion wird mittlerweile circa 10% an Recyclingmaterial als Sekundärrohstoff beigemischt. Somit benötigt man zur Produktion einer neuen Platte weniger Rohstein (Gips) und schont die natürlichen Ressourcen, etwa vom Gips-Bergbau am Grundlsee. Letztendlich ist Gips endlos recyclingfähig.