Recycling gibt altem Bauschutt eine neue Chance

Bau- und Abbruchabfälle machen in Österreich nach Aushubmaterialien (z.B. Erde oder Gestein) den zweitgrößten Anteil aller Abfallmengen aus. Und die Mengen steigen weiter: zwischen 2015 und 2021 etwa um 14 %. Jedes Jahr kommt dabei allein in Österreich eine Summe von ca. 11,4 Mio. Tonnen (Quelle: BAWP 2023) zusammen – das entspricht in etwa dem Rückbau von ca. 100.000 Einfamilienhäusern! Wenn diese großen Mengen an gebrauchten Baumaterialien wieder verwertet werden, ist das eine große Chance für die heimische Baubranche. Es werden weniger „frische“ Rohstoffe gebraucht und man kann darüber hinaus auch Energie und Emissionen sparen.

Sammeln von Baumaterialien

Wie können nun alte Baustoffe wieder genutzt werden? Im ersten Schritt werden die Abfälle, die beim Abbruch entstehen, vor Ort gesammelt und dann abgeholt. Recyclingfirmen, wie beispielsweise die BRM-Recycling GmbH in Peggau (Steiermark) kümmern sich mit Containern um das fachgerechte Abholen. Die Abfälle werden dann gewogen, kontrolliert und anschließend im besten Falle recycelt oder je nach Qualität deponiert.

Brechen, Sieben und Mahlen

Baustellenabfälle bestehen im Regelfall aus unterschiedlichsten Stoffen. Im Recyclingwerk werden Materialien mit stationären oder mobilen Sieb- und Brechanlagen von Störstoffen wie zum Beispiel Altholz getrennt und können dann zu Recyclingbaustoffen weiterverarbeitet werden. Die Materialien, wie Beton, Asphalt oder Ziegel werden je nach Einsatzzweck zu verschiedenen Korngrößen gemahlen und können dann sortenrein gelagert werden.

Recycling-Baustoff für neue Straßen

Bei den sortenreinen Baustoffen und aufbereiteten Recyclingmaterialien wird nun erneut bewertet, wie man sie in der Baubranche wiederverwerten kann – konkret ob sie nach Recycling-Baustoffverordnung oder Bundesabfallwirtschaftsplan eingestuft werden. Nach dieser Einstufung stehen die Recyclingbaustoffe in der Bauwirtschaft für ihren neuen Einsatz bereit: zum Beispiel als Unterbau- oder Grädermaterial im Straßenbau, als Beton- oder Asphaltzuschlag oder für vielfältige andere Zwecke. Je besser die Aufbereitung erfolgt, desto hochwertiger (sogar als Konstruktionsbeton im Hochbau) kann der Einsatz geplant und umgesetzt werden. Österreichweit werden von den angesprochenen 11,4 Mio. Tonnen (Quelle: BAWP 2023) Bau- und Abbruchmaterialien zwei Drittel (ca. 8 Mio. Tonnen) wieder im Kreislauf geführt.