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Von der Kaffeekapsel zu neuen Rohstoffen

Egal ob aus Alu oder Kunststoff: Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) sammelt und recycelt erstmals Kaffeekapseln aus allen Materialen gemeinsam. Das Pilotprojekt läuft von Oktober 2023 bis März 2024 in Oberösterreich sowie in den Bezirken Krems Land und Schwechat.

Neu: Alle Arten von Kaffeekapseln werden gemeinsam gesammelt

Durchschnittlich drei Tassen Kaffee trinken Österreicher:innen jeden Tag. Leider landen Kaffeekapseln danach oftmals im Restmüll. Gemeinsam mit dem Österreichischen Kaffeeverband hat die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) deshalb ein neues Sammelsystem für benützte Kaffee- und Tee-Kapseln gestartet. Das System ist so einfach wie möglich gestaltet, um möglichst viele Kapseln sammeln zu können. Erstmals werden bei diesem Projekt alle Kapselarten, egal ob aus Aluminium oder Kunststoff, gemeinsam gesammelt und recycelt.

Sammelaktion in Oberösterreich, Krems Land und Schwechat

Egal von welchem Hersteller und egal ob aus Aluminium, Kunststoff oder kompostierbarem Material: Man sammelt die Kapseln zu Hause und kann sie dann in Altstoffsammelzentren oder in Supermarkt-Filialen in die dafür vorgesehenen Kapsel-Tonnen werfen. Bis März 2024 läuft diese Sammelaktion in Oberösterreich, dem Bezirk Krems Land und Schwechat. In Oberösterreich kann man die Kapseln auch in den Billa Plus Märkten abgeben. Als zusätzliche Motivation gibt es dazu in der Digi-Cycle App auch eine Kapselrecycling-Challenge mit einem monatlichen Gewinnspiel.

Im Rahmen des Pilotprojekts konnten von der ARA zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 bereits mehr als 5 Millionen Kapseln (52 Tonnen) gesammelt werden.

Trennen und CO2-neutral recyceln

Die Kapseln werden von der ARA aus den Altstoffzentren und Billa Plus Filialen abgeholt und müssen dann sortenrein getrennt werden – also in Aluminium- oder Kunststoffkapseln und kompostierbare Kapseln. Das geschieht für das Pilotprojekt in einer neuen Recyclinganlage in Pettenbach in Oberösterreich. Die Kapseln werden in einer Mühle zerkleinert, der Kaffee wird herausgesiebt und die Kapseln werden automatisch für die Weiterverarbeitung sortiert.

Mittels Verbrennung oder Pyrolyse werden aus dem Abfall wieder Rohstoffe zurückgewonnen und gereinigt. Der Clou daran: Die dafür benötigte Energie ist in der Anlage in Pettenbach ebenfalls ein Recycling-Produkt und damit CO2-neutral. Für die nötigen hohen Temperaturen wird vorhandene Abwärme von vorgelagerten Industrieprozessen verwendet, zum Beispiel von Zementwerken.

Rundum Recycling der Kapseln und auch des Kaffees

Aus den Kunststoff-Kapseln wird etwa Polypropylen-Granulat gewonnen. Dieses Granulat ist dann wiederum der Rohstoff für neue Produkte. Man kann es einschmelzen und in neue Formen gießen oder pressen, etwa als Gartenmöbel oder Gießkannen.

Und was passiert mit dem Aluminium? Nach dem Waschgang, bei dem die Aluminiumkapseln vom Kaffeesud befreit wurden, bleiben nur rund acht Prozent des ursprünglichen Gewichts übrig. Die Kapselschnipsel werden an die Aluminiumindustrie geliefert. Dort werden sie weiter zerkleinert, gesäubert und eingeschmolzen. Das recycelte Aluminium kann dann entweder wieder zu Aluminiumkapseln werden oder findet neue Verwendungszwecke als Material für beispielweise Fahrräder, Taschenmesser oder Getränkedosen.

Gleichzeitig erfährt auch der Kaffeesatz eine sinnvolle Verwertung. Er kann in erster Linie als Energiequelle dienen und in Biogas umgewandelt werden. Außerdem kann man ihn zu verschiedenen Produkten weiterverarbeiten, zum Beispiel zu Dünger, Ölbindemittel oder sogar zu einem Pflanzenkübel.

All das wird aber nur möglich, wenn die Kapseln richtig gesammelt werden – damit aus dem Abfall zuerst Rohstoffe und dann neue Produkte werden.

Weitere Infos zum Projekt gibt es unter https://kapselrecycling.at/.

ARA - Wir sind Kreislaufwirtschaft

Mariahilfer Straße 123, 1060 Wien https://www.ara.at

Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. – Wir leisten täglich einen aktiven Beitrag für Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Rohstoffsicherheit in Österreich.

Seit 30 Jahren arbeiten wir als treibende Kraft der österreichischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft und sind Marktführer:in unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen, Elektroaltgeräte sowie Batterien.

Die ARA mit ihren Tochterunternehmen ARAplus GmbH, Austria Glas Recycling GmbH, DiGiDO GmbH, Digi-Cycle GmbH und ERA GmbH gilt heute als internationales Best-Practice-Modell. Mit unserer Kreislaufwirtschaftskompetenz beraten und unterstützen wir 16.000 Kunden aus allen Branchen: von der Entpflichtung von Verpackungen, Elektrogeräten und Batterien, über Circular Design und Stoffstrommanagement bis hin zur strategischen Nachhaltigkeitskommunikation. Wir stehen im Eigentum heimischer Unternehmen und agiert als Non-Profit-Unternehmen nicht gewinnorientiert.

Als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz wollen wir jede Verpackung zurück fürs Recycling. Dazu bieten wir Konsument:innen eine bequeme Sammelinfrastruktur, umfangreiche Informationen zum richtigen Trennen und intensive Bewusstseinsbildung. Denn wir alle sind Teil des Kreislaufs und für den Umweltschutz müssen wir darin noch besser werden.

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