Eine Seilbahn kann nicht nur Skifahrer und Skifahrerinnen den Berg hinauf transportieren, am Ende ihrer Lebenszeit kann sie auch noch den Schnee machen, damit sie den Berg auch wieder hinunter kommen. Wie das geht? Als Druckrohr für Beschneiungsanlagen - denn aus Altstahlschrott werden hochwertige Gussrohre hergestellt.
Eine halbe Million Ski in Tirol – das ist keine Zählung des Tourismusverbandes, sondern die Anzahl der Paar Ski, die es bräuchte, um das Gewicht des Stahlaltschrottes aufzuwiegen, der durch Demontage- und Abbrucharbeiten jedes Jahr in Tirol anfällt.
Die Sammlung des Altschrott erfolgt in Großcontainern direkt auf den Baustellen. Diese werden dann auf LKWs geladen und zu der Firma RAGG GmbH nach Hall in Tirol gebracht. Dort wird der Altschrotts für die Anforderungen von Gießereien und Stahlwerken aufbereitet.
Bei der Firma RAGG GmbH wird aus dem alten Metallschrott dann Kleinholz gemacht, oder besser gesagt Kleinmetall. Problemlos schneidet die Schrottschere mit 1.000 Tonnen Druck durch schwere Metallteile über 5mm Dicke. In kurzer Zeit werden so ganze Waggons und Stahlmasten in handliche Stücke von 35cm Länge verwandelt.
Anschließend kommt der zerkleinerte Altschrott dann auf Schiene - er wird mit der Bahn an verschiedene Stahlwerke und Gießereien, wie etwa die Tiroler Rohre GmbH, als Rohstoff für die Weiterverarbeitung geliefert.
Nach der kurzen Zugfahrt schmilzt dann die Firma Tiroler Rohre GmbH, die auch ihren Produktionsstandort in Hall in Tirol hat, die Metallteile ein und gießt daraus hochwertige Rohre für den Wassertransport. Die so hergestellten Gussrohre zeichnen sich durch eine hohe Duktilität, also die Fähigkeit sich zu Verformen bevor es zum Bruch kommt bei gleichzeitiger Festigkeit, aus.
In unserem Alltag zwar meist unsichtbar, findet über diese Rohre zum Beispiel Trinkwasser seinen Weg in unsere Wohnungen und auch der Spaß auf der Piste wird durch die Druckrohre, die sich in den Beschneiungsanlagen befinden, garantiert.