Knapp 56.000 Tonnen alte Reifen gibt es pro Jahr in Österreich – das ist drei Mal das Gewicht eines Luxus-Kreuzfahrtschiffes.
Ob via Selbstanlieferung oder von Entsorgungsbetrieben: Mehr als ein Fünftel der Altreifen-Menge kommt zum Beispiel zur KIAS Recycling GmbH.
Dort angekommen werden die Altreifen zuerst sortiert und mittels zwei Rotorscheren vorzerkleinert, d.h. in etwa handtellergroße Stücke namens Reifenschnitzel oder -shreds zerkleinert.
Die Reifenschnitzel kommen dann in zwei Mühlen, wo sie zu Gummigranulat und feinem Gummimehl zermahlen werden. Im Zuge dieses Vorgangs werden Textil- und Stahl-Teile vom Gummi getrennt.
Zur Info: Ca. 60 Prozent der gewonnenen Stoffe aus Altreifen entfallen auf Gummigranulat und je 20 Prozent auf Reifendraht bzw. Flusen.
Die aus den Altreifen gewonnenen Produkte sind vielfältig einsetzbar: Aus Gummigranulat bzw. Gummimehl können beispielsweise Gummimatten oder Beläge für Sportplätze produziert werden.
Der Reifendraht findet in der Stahlindustrie oder bei Gießereien neue Aufgaben und die Flusen fungieren als Brennstoff für die Zementindustrie.
Übrigens: Abhängig von der Marktsituation, zum Beispiel vom Rohölpreis, können die Altreifen zu 100 Prozent stofflich wiederverwertet werden.