Eine Küche ohne Kühlschrank?

Heutzutage undenkbar. Also hat der alte „Eiskasten“ ausgedient, muss möglichst schnell ein neues Gerät her. Das bedeutet: rund 280.000 Stück alte und gebrauchte Kühl- und Gefriergeräte gibt es pro Jahr in Österreich.

2.121 Sammelstellen für Altgeräte

Die pensionierten Kühlgeräte können in 2.121 Sammelstellen, wie zum Beispiel bei Altstoffsammelzentren oder den Sammelstellen für Betriebe, in ganz Österreich abgegeben werden.

Von dort werden rund 90.000 Stück aller Altgeräte in die Kühlschrankaufbereitungsanlage der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH nach Timelkam gebracht.

Weg mit dem Kühlmittel

In der Aufbereitungsanlage dreht sich am Anfang alles um die gefährlichen Inhaltsstoffe der Kühlgeräte, wie zum Beispiel das Kühlmittel FCKW. Diese werden gleich einmal aus den Geräten entnommen. Der Schlauch, in dem sich die Kühlflüssigkeit befindet, wird aufgestochen und die Flüssigkeit ausgesaugt.

Danach wird das Gehäuse des Kühlgeräts mitsamt dem aufgeklebten Isolierschaum geschreddert. Mit Hilfe von Magneten werden die Gehäuseteile vom Schaum getrennt, der dann erwärmt wird. Durch die Hitze gast das FCKW aus dem Isolierschaum aus und wird über Kohlefilter und durch weitere Erhitzung unschädlich gemacht. Auch das FCKW in der Kühlflüssigkeit aus den Schläuchen wird erhitzt und zerstört.

Klebstoff, Öl- und Chemikalienbindemittel

Im weiteren Prozess wird der Isolierschaum, der im Fachjargon unter „Polyurethan“ bekannt ist, in einer Mühle zum „PUR-Mehl“ gemahlen. Dieses PUR-Mehl kommt dann an verschiedenen Plätzen zum Einsatz: zum Beispiel wird es bei der Firma SEG Umwelt-Service GmbH in Mettlach zu 100 Prozent als Öl- und Chemikalienbindemittel namens ÖKO-Pur weiterverwendet und kommt bei der Feuerwehr zum Einsatz. Oder aber, das PUR-Mehl wird zu einem Pulver weiterverarbeitet, das für Leime, in Fliesenklebern, als Füllstoff in der Schaumstoff-Herstellung oder als Farbverdicker verwendet wird.