Inzwischen gibt es fast jedes österreichische Medium auch im Online-Format. Trotzdem setzen rund 50 % der ÖsterreicherInnen immer noch auf Printmedien, die jedoch große Berge an Abfall erzeugen.
Auch wenn wir in einer digitalisierten Welt leben, gibt 2019 noch rund die Hälfte aller Menschen in Österreich an jede Woche mehrmals Zeitungen, Zeitschriften oder Illustrierte zu lesen. So fallen pro Woche mehrere Millionen Exemplare an, die nach einigen Tagen wieder entsorgt werden müssen. Allein in Tirol entstehen dadurch über 100.000 Tonnen Papier- und Kartonabfälle. Darunter fallen Zeitungen und Illustrierte aus Haushalten genauso wie Kartonabfälle aus dem Gewerbe.
Wer glaubt, das ausgelesene Magazin ist nichts mehr wert, der irrt. Altpapier ist in den letzten Jahren zum wichtigsten Sekundärrohstoff für die Papierindustrie geworden. Über 80 % des Altpapiers in Österreich wird recycelt und zu neuen Papiererzeugnissen. Dazu muss das Altpapier sorgfältig gesammelt, aufbereitet und weiterverarbeitet werden. Die Zimmermann Ganahl AG sammelt jährlich 65.000 Tonnen des Tiroler Altpapiers ein. Hierfür fahren sie Recyclinghöfe und Wertstoffinseln an und erledigen auch die Geschäftsstraßenentsorgung.
Die in Tirol gesammelten Papier- und Kartonabfälle werden von der Zimmermann Ganahl AG im nächsten Schritt nach Hall in Tirol gebracht, wo sie mittels Sortieranlagen getrennt werden. Das sortierte und aufbereitete Material wird dann in die Papierfabrik der Rondo Ganahl AG in Frastanz in Vorarlberg gebracht. Dort wird es in einem sogenannten „Pulper“, einem großen Wasserbad-Bottich, aufgelöst. Die entstehende breiartige Masse wird so von Fremdstoffen befreit. Bei der anschließenden "Zerfaserung" wird dann ein Teil dieser Fasermasse mittels Leisten nach oben befördert, und fällt dann wieder hinunter. So werden die Fasern voneinander getrennt, nochmals gereinigt und bei Bedarf - wenn z.B. weißes Wellpappe-Rohpapier erzeugt werden soll - gebleicht. In den weiteren Schritten der Erzeugung wird das Rohpapier u.a. bei großer Hitze getrocknet und geglättet, bis schlussendlich eine Rolle an Wellpappe-Rohpapier in braun bzw. weiß entstanden ist.
Um edle Weinkisten für den steiermärkischen Wein herzustellen, wird das Wellpapperohpapier in das Wellpappe-Werk in St.Ruprecht in der Steiermark gebracht. Hier wird dann aus den Rohpapieren die auf den Bedarf und Wunsch des Kunden perfekt abgestimmte Wellpappe-Verpackung erzeugt - von der Produktion des richtigen Wellenprofils, der idealen Stärke, über die exakte Stanzung, Bedruckung, bis hin zur passenden Faltung und Verklebung. Der fertige Weinkarton wird anschließend an die Weinhändler geliefert, die sie mit den vorbereiteten Weinflaschen befüllen und zu Nahversorgern in der Region liefern.