Modisch sind zurzeit solche Türen, die eine ungewöhnliche Oberflächenstruktur haben und möglichst natürlich wirken. Welches Holz eignet sich dafür besser als Recycling-Holz?!
Die drei EGGER-Werke in Wörgl, St. Johann und Unterradlberg verarbeiten jedes Jahr rund 450.000 Tonnen Altholz aus der Region. Beim Werk in Wörgl kommen zwei Drittel aus dem Nahbereich und es handelt sich dabei um unbehandelte bzw. ausschließlich mechanisch behandelte Holzabfälle, frei von jeglichen Verunreinigungen und Anhaftungen (Ausnahme Steine, Nägel und Kleineisenteile), wie z.B. Einwegpaletten, Holzverpackungen, Bretter, Brettschichtholz oder Massivholzplatten. Auch Sägerestholz und Industrierundholz wird verarbeitet.
Die Holzabfälle werden von berechtigten Sammlern und Abfallbehandlern, z.B. DAKA, RAGG und Höpperger eingesammelt und mit dem LKW an das Werk geliefert. Sägenebenprodukte wie Hackschnitzel und Sägespäne werden direkt von den Sägewerken im Umkreis von etwa 50 km geliefert. Industrierundholz und Durchforstungshölzer kommen aus der regionalen Forstwirtschaft.
Die gesammelten Abfälle werden an das Egger-Werk in Wörgl geliefert wo sie im ersten Schritt von Störstoffen gereinigt, zerkleinert und getrocknet werden. Danach werden dem Spänemix Leim und Additive beigemengt. Nur so hält die Platte später gut zusammen. Dieses Gemisch aus Holz und Leim wird anschließend auf einem Endlos-Stahlband homogen verteilt, wo es kontinuierlich verpresst und um eine große beheizte Walze gedrückt wird. Das nennt man die „Kalandermethode“, mit der Dünnspanplatten produziert werden.
Im nächsten Schritt werden die Platten geschliffen, zugeschnitten und abgestapelt. Die fertigen Dünnspanplatten werden in das Werk St. Johann geliefert und dort mit melanimharzgetränktem Dekorpapier verpresst. Die Platten werden anschließend auf gängige Türenformate zugeschnitten und als Dekorspanplatten an Türenhersteller geliefert.
Die Hersteller bringen die dünnen Dekorspanplatten anschließend mittels kontinuierlicher Pressen auf einen Trägerwerkstoff auf. Im letzten Schritt werden die Platten formatiert und die Kanten so bearbeitet, dass sie die Anforderungen von gängigen Türen erfüllen. Dann braucht die Tür nur noch montiert werden und ist einsatzbereit!
Und hier hört der Kreislauf noch nicht auf: die Türen können am Ende der Lebenszeit wieder eingesammelt und recycelt werden. Aus dem Recyclingholz können wieder Spanplatten hergestellt werden.